Bauteillüfter

Aus RF1000 Wiki
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Der Bauteillüfter beschreibt den Lüfter, der unter das Hotend auf das Druckobjekt bläst. Dieser Bauteillüfter wird vom Slicer gezielt gesteuert um die Druckqualität zu verbessern oder auf andere Weise dem Druck zu helfen. Durch den Bauteillüfter soll das neu aufgetragene Material abgekühlt werden. Der Bauteillüfter sollte in seiner intensität steuerbar sein und so wenig wie möglich den Heizblock des Hotends kühlen. Aus diesem Grund gibt es unterschiedliche Anblaskonstruktionen Beispiel für RF100 [1] [2] und Silikonsocken [[3]], sodass möglichst nur das Bauteil die Wärme verliert und nicht das Hotend.

Das schnelle Abkühlen mit dem Bauteillüfter kann positive Effekte auf die Qualität des Druckobjekt haben, allerdings gibt es Materialien bei denen die Layer Adhesion durch den Bauteillüfter nachläst, das Bauteil bricht schneller zwischen den Lagen auseinander, wenn es einer Last ausgesetzt wird (z.B. manche(?) ASA-X).


Weitere Informationen zum Einsatz des Bauteillüfters, Zitat [[4] von rf1k_mhj11]

Eine aktive Kühlung beim Drucken ist manchmal hilfreich. Es hängt von einigen Faktoren ab. Die zwei wichtigsten sind:

  • das verwendete Material
  • die Form des Druckobjekts

Es gibt fast immer einen Weg, ohne Lüfter zu drucken, aber unter gewissen Umständen macht der Bauteillüfter das Leben leichter.

Zum Punkt Material kann man sagen, dass PLA von einer Kühlung profitiert (muss es aber nicht unbedingt haben). PLA wird schon bei einer relativ niedrigen Temperatur weich. Wenn man recht schnell druckt, vielleicht noch mit einem hohen Füllungsgrad (>50%), kann das Material nicht schnell genug auskühlen und ist noch weich, wenn der nächste Layer schon gedruckt wird. Dadurch kann es zu einem ungenauen Druck kommen. ABS ist hier weitaus gutmütiger und benötigt in so einem Fall kaum einen Lüfter. Abhilfe wenn kein Lüfter vorhanden ist: langsamer drucken.

Die Form des Objekts kann den Einsatz eines Lüfters auch fast erzwingen. Hat man einen schmalen, hohen Turm zu drucken (z.B. den Eiffelturm), kommt es in die Nähe der Spitze zu einem ähnlichen Problem wie eben beschrieben. Der Drucker kann einen Layer in nur 5-10 Sekunden drucken, und fängt sofort mit dem nächsten Layer an. Der eben gedruckte Layer hat nicht genug Zeit auszukühlen. Der neue Layer wird auf das noch heiße, weiche Material gedruckt. Der Turm wird dadurch 'wabbelig' und ungenau. Diese Situation kann sowohl PLA als auch ABS betreffen. Der Lüfter hilft, das Material in der kurzen Zeit genügend abzukühlen. Abhilfe wenn kein Lüfter vorhanden ist: langsamer drucken. Hier kann es etwas problematisch werden. Bei einer wirklich schmalen Spitze müsste man so langsam drucken, dass wieder andere Probleme auftauchen (im Prinzip 'sabbert' das Material schneller aus der Düse heraus, als eigentlich gefördert wird). Es gibt eine gewisse Geschwindigkeitsgrenze, unter der das Drucken schwierig wird. Wenn so ein Fall eintritt, kann man als Abhilfe ein 'Opferobjekt' mitdrucken oder das eigentliche Objekt zwei mal drucken - damit wird die Layerzeit praktisch verdoppelt und das Problem reduziert.