Klipper auf PC

Aus RF1000 Wiki
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Achtung: Diese Anleitung befindet sich noch im Entstehen!


Einleitung

Es gibt prinzipiell 3 realistische Möglichkeiten, die je nach Einsatz ihre Vor- und Nachteile haben:

1. Einen auch sonst genutzen PC mittels USB-Stick mit Linux booten. Das taugt für gelegentliches Nutzen, der PC ist dann aber weitgehend blockiert für andere Aufgaben (naja, nen Browser kann man schon noch benutzen). Insbesondere der Zugriff auf Windows-Dateien ist evtl. nicht oder nur eingeschränkt möglich. Wenn das der PC ist, mit dem man auch sliced, wird das schnell lästig ;-)

2. Linux in Virtueller Maschine installieren. Im Gegensatz zur Lösung 1 kann der PC im Prinzip weiter genutzt werden, wobei dringend Vorsicht angebracht ist während gedruckt wird. Wenn Klipper nicht genügend Rechenleistung abbekommt für einen Moment, kann das einem den Druck versauen. Für erste Tests wird es alle Male reichen. Ich habe diese Lösung allerdings nicht selbst getestet.

3. Einen ausrangierten PC mit Linux neu installieren. Den ausrangierten PC muss man natürlich haben, evtl. kann man was günstig auf E-Bay gebraucht bekommen. Diese Lösung taugt gut als permanenter Einsatz, wenn man aus irgendwelchen Gründen keinen Raspberry Pi nutzen kann/möchte. Monitor und Tastatur muss nicht zwingen angeschlossen sein außer zum Setup.

Alle drei Möglichkeiten setzen ein relativ ähnliches Vorgehen voraus:

A. Linux auf das jeweilige Medium installieren.
B. OctoPrint installieren.
C. Klipper installieren.

Schritt A: Linux installieren

Für alle drei Lösungen muss man sich erstmal ein Ubuntu-ISO-Image herunterladen. Das geht hier: https://ubuntu.com/#download

Je nachdem, ob man hinterher eine graphische Oberfläche haben möchte (Lösungen 1 und 2) oder nicht (Lösung 3) wählt man "Ubuntu Desktop" oder "Ubuntu Server". Ubuntu Desktop ist deutlich umfangreicher, während Ubuntu Server weniger Platz und Download-Kapazitäten benötigt. In jedem Fall kann man aber später auch noch die Desktop-Pakete nachinstallieren bzw. den Fernzugriff aktivieren und die grafische Oberfläche ignorieren. Diese Entscheidung ist also nicht endgültig, macht aber hinterher einiges leichter.

Für die Lösungen 1 und 3 benötigt man einen bootfähigen USB-Stick. Dafür gibt es eine Anleitung hier: https://ubuntu.com/tutorials/create-a-usb-stick-on-windows#1-overview

Weiteres Vorgehen für Lösung 1: USB-Stick

Der USB-Stick sollte direkt bootfähig sein. Wenn man davon bootet, wird man gefragt, ob man Ubuntu installieren oder ausprobieren möchte. Man wählt hier erst deutsch als Sprache und dann "Ubuntu ausprobieren", dann wird Ubuntu gebootet. Da USB-Sticks langsam sind, dauert das ne Ecke länger als bei einer richtigen Installation, vor allem beim ersten Mal ;-)

Weiteres Vorgehen für Lösung 2: Virtuelle Maschine

1. VirtualBox herunterladen und installieren (https://www.virtualbox.org/)

2. VirtualBox starten

3. Neue VM anlegen (blauen Stern "Neu" aklicken)

4. Name aussuchen, Typ "Linux", Version "Ubuntu (64-bit)"

5. RAM-Größe auswählen: Das hängt davon ab, wie viel RAM euer PC hat. Nehmt die Hälfte, wobei 1GB eher knapp sind und mehr als 4GB eher keinen Sinn machen. Lässt sich hinterher noch leicht ändern.

6. Neue Virtuelle Festplatte erzeugen, als VDI (VrtualBox Disk Image), dynamisch alloziert, Größe z.B. 100 GB. Diese Größe lässt sich hinterher schlecht erweitern, aber die 100 GB werden nicht sofort komplett reserviert (da dynamisch alloziert). Dadurch sollte man immer eine deutlich zu große Größe wählen. Es kommt nicht so drauf an, aber 10 GB wie vorausgewählt sind definitiv arg knapp.

7. Neue Virtuelle Maschine starten. Es popt ein Fenster auf, in dem das ISO-Image, das vorher herunter geladen wurde, ausgewählt werden sollte.

8. Der Ubuntu installer sollte jetzt starten. "Install Ubuntu" wählen und einfach den weiteren Instruktionen folgen (Minimale Installation genügt). Keine Angst: Ubuntu kann euch nichts löschen, denn es läuft abgekapselt in eben einer Virtuellen Maschine. Daher ruhig mit den Voreinstellungen die gesamte Festplatte benutzen lassen, denn das ist nur die virtuelle Festplatte.

9. Nach der Installation fällt auf, dass der dargestellte Bildschirm sehr klein ist. Um das zu verbessern, klickt ihr auf die 9 Punkte unten links und tippt "terminal" ein. Dann klickt ihr auf das dann erscheinende Symbol "Terminal". Dort tippt ihr ein "sudo apt install virtualbox-guest-x11". Nach Eingabe des Passworts bestätigt ihr mit "j". Danach müsst ihr das System einmal neustarten -> Oben rechts auf das Ausschalt-Symbol, Ausschalten/Abmelden, Ausschalten..., Neu starten. Danach sollte sich der Inhalt an die Fenstergröße automatisch anpassen.

Weiteres Vorgehen für Lösung 3: Ausrangierter PC

Von USB-Stick booten. Sprache auf Deutsch und dann "Ubuntu Installieren" wählen und einfach den weiteren Instruktionen folgen (Minimale Installation genügt, ich empfehle die Installation von Software von Drittanbietern für Grafik-Hardware etc. zu aktivieren). Achtung: Am besten sollte die Festplatte keine wichtigen Daten mehr beinhalten. Dann kann einfach die gesamte Festplatte gelöscht und für Ubuntu verwendet werden. Das ist der einfachste Weg, daher bitte vorher alle Daten vond er Platte holen, damit hier kein Unglück passiert. (Bei einem *ausrangierten* PC gehe ich eigentlich davon aus, aber sicherheitshalber noch mal der Hinweis...)

Einschub: Linux benutzen

So jetzt solltet ihr ein laufendes Linux-System haben. Wichtigstes Feature: Das Terminal, wo man Linux-Befehle eingeben kann. Dieses startet ihr, in dem ihr auf die 9 Punkte unten links und tippt "terminal" ein. Dann klickt ihr auf das dann erscheinende Symbol "Terminal". Da wir dieses Terminal eigentlich ständig brauchen, empfehle ich, jetzt (wo das Terminal läuft) in der linken Leiste einmal mit rechts auf das Terminal-Icon zu klicken und "zu Favoriten hinzufügen" auszuwählen. Dadurch bleibt dieses Icon in der linken Leiste auch dann, wenn das Terminal geschlossen wird und ihr könnt es damit schnell neu öffnen.

Fast alle Installationsanleitungen erfordern, dass dort Befehle eingegeben werden, nicht selten ohne das explizit zu erwähnen. Wenn also irgendwo Linux-Befehle auftauchen, gehören die hier rein.

Eine kleine Übericht über die wichtigsten Befehle findet ihr hier: https://www.pcwelt.de/ratgeber/Die_10_wichtigsten_Linux-Befehle_fuer_Einsteiger-Kommandozeile_alias_Terminal-8858519.html

Ab jetzt sollten sich alle drei Lösungen weitgehend gleich verhalten, bis auf ein Trick, der für die Virtuelle Maschine nötig ist, dazu später mehr.

Schritt B: OctoPrint installieren.

Eine Installationsanleitung gibt es hier: https://community.octoprint.org/t/setting-up-octoprint-on-a-raspberry-pi-running-raspbian-or-raspberry-pi-os/2337

Die ist zwar für Raspbian gedacht, aber unser Ubuntu ist ausreichend ähnlich. Beim Schritt mit "usermod", wo der Nutzer in Gruppen hinzugefügt wird, müsst ihr allerdings den Benutzernamen "pi" durch den ersetzen, den ihr euch bei der Installation ausgesucht habt.

Die Anleitung ist unnötig lang - ihr braucht das nur bis einschließlich "Automatic start up" zu befolgen. Für Testzwecke genügt es sogar, OctoPrint immer manuell zu starten, also ist auch der Schritt optional.

Schritt C: Klipper installieren

Hier kann man jetzt wieder der eigentlichen Anleitung auf der Seite Klipper folgen.

Im Fall der Virtuellen Maschine muss man noch dafür sorgen, dass die USB-Verbindung in die Virtuelle Maschine hindurch gereicht wird. Dazu klickt man unten rechts auf das Symbol mit dem blauen USB-Stecker und wählt dort das richtige Gerät aus. Wenn ihr nicht wisst, welches das ist, einfach mal den Stecker ziehen und schauen, welches dann nicht mehr dort aufgeführt wird...