Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

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AtlonXP
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von AtlonXP »

Natürlich habe ich mir auch überlegt, ob es sich lohnt einem Kabelbruch nachzugehen.
Leider ist das so, diese Wäge Zellen sind das Herzstück von unserem Drucker.
Wenn da nur eine Zelle einen Schuss hat (mechanisch überlastet war), macht das Arbeiten mit diesem Drucker keine Freude mehr.
Ich gehe von einem Kabelbruch an nur einer Zelle aus.
Die Zellen sind parallel geschaltet.
Mit abgezogenem Stecker = etwa 16 000 Digits
Bei einer Zelle mit Kabelbruch = etwa 8 000 Digits, dass kommt hin.
Aus diesem Grund sollte die Zuleitung (Kabelschlepp sammt Stecker der Wägezellen) I.O. sein.

Gerne entsteht bei unsachgemäßem Umgang der Zellen, ein Kabelbruch unter dem weißen Kunststoffverguß.
Und zwar genau an der Ecke des ALU Profils.
Über die Ecke verlaufen ganz feine Drähte die nur mit Spulenlack Isoliert sind.
Schnell sind diese feinen Drähte unterbrochen.
Ich habe auch schon so, welche gehimmelt! :-(

@mhier, danke für dein Datenblatt, ich denke auch, das sind die richtigen.

LG AtlonXP
mhier
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von mhier »

AtlonXP hat geschrieben: Mit abgezogenem Stecker = etwa 16 000 Digits
Bei einer Zelle mit Kabelbruch = etwa 8 000 Digits, dass kommt hin.
Das ist ein Trugschluss :-)

Wägezellen sind 4 Widerstände, die als Raute verschaltet sind. Oben und unten wird eine Spannung angelegt, rechts und links wird dann eine Differenzspannung gemessen. Ob du davon jetzt zwei parallel schaltest oder nur eine anschließt, ändert nichts grundlegendes. Ohne Last ist die Differenzspannung in beiden Fällen nahe 0.

Selbst wenn von einer der Wägezellen eine der Messleitungen defekt ist, könnte ich mir vorstellen, dass immer noch eine gewisse Sensitivität auf der defekten Wägezelle zu erkennen ist, denn die Wägezelle nimmt ja weiterhin Einfluss auf das Potential der anderen Messleitung und verändert somit die Differenzspannung. Allerdings werden dann ganz komische, eher subtilere Effekte auftreten. Das ist so nicht so leicht zu diagnostizieren.

Es dürfte allerdings bei der direkten Widerstandsmessung per Multimeter auffallen. Übrigens hab ich da einen Fehler gemacht in meinem letzten Post: Da zwei Wägezellen parallel verschaltet sind, sollten die Widerstände natürlich halb so groß wie angegeben sein. Ich kann das sicherheitshalber noch mal zuhause nachmessen.

Natürlich habe ich mir auch überlegt, ob es sich lohnt einem Kabelbruch nachzugehen.
Es lohnt sich definitiv, einem Kabelbruch nachzugehen, denn wenn der vorliegt, hilft ein Tausch der Wägezellen nichts. Kabel müssen nicht zwingend immer komplett brechen, ein deutlich erhöhter Widerstand kann bei derartigen Messungen zu unklaren Ergebnissen führen.


Was ich übrigens noch komplett vergessen habe: Das Problem könnte auch ein rein mechanisches sein. Die Wägezellen bilden zusammen mit der Traverse/Brücke (wo das Hotend aufgehängt ist) und dem Extruderwagen ein Viereck, an dessen Ecken jeweils eine Schraubverbindung ist. Wenn die unglücklich verschraubt sind, können Kräfte auftreten, die die Wägezellen ungünstig (seitlich) belasten und die eigentliche Messung überlagern. Da habe ich schon negative Sensitivitäten erlebt (stellenweise). Da hilft es, einmal die 4 Schrauben zu lösen und reihum in kleinen Schritten wieder festzuziehen. Leider ist eine der 4 Schrauben verdeckt, was das Ganze etwas aufwändig macht, aber ich denke, du solltest da ohnehin mal den Extruder komplett zerlegen, bis du das geklärt hast (bis zum ersten erfolgreichen HBS kannst du den Extrudermotor ja einfach mal ausgebaut lassen und bei Bedarf nur das Hotend installieren).
Gruß, Martin

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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von serafin »

AtlonXP hat geschrieben:,
Etwa 16 000 Digits werden Angezeigt wenn beide Wäge Zellen nicht elektrisch verbunden sind.
Hallo AtlonXP
Vielen vielen Dank für eure Unterstützung, Zeit etc.
Ich habe sie nun ausgesteckt. Daraufhin sinkt der pH-Wert erst gegen 100 dann in den minus Bereich von ca -8000 bis -16000 manchmal auch irgendwas dazwischen siehe Bilder. Sobald ich sie wieder anstecke bin ich bei ca 9000 habe probiert die Kabel zu verfolgen… bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Habe ein Bild von meinem Anschlüssen unten beigefügt vielleicht fällt ja euch was auf. Kabelbruch ist zumindest äußerlich nicht sichtbar. Muss dann aber noch mal genauer nachmessen. Mache ich heute Abend.
IMG_1250.jpeg
IMG_1246.jpeg
IMG_1247.jpeg
Vielen Dank für eure Hilfe
Liebe Grüße Serafin
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von serafin »

Hallo mhier,
Vielen Dank für deine Hilfe.
mhier hat geschrieben: Zu allererst schau mal nach (falls noch nicht geschehen), dass der Stecker der Wägezellen richtig drauf steckt und dass da optisch alles einwandfrei aussieht. Der Wägezellen-seitige Stecker ist leider eigentlich für die Printmontage gedacht und wird verlötet. Das ist im Grunde ein Konstruktionsfehler und fehleranfällig. Wackel da mal dran und beobachte die Digits-Anzeige. Da darf sich nichts ändern, jedenfalls wenn du die Wägezellen selbst dabei in Ruhe lässt.
Habe ich gemacht hier schwanken die Werte deutlich. Es ist aber alles mehrfach neu zusammengesteckt und schaut optisch gut aus. Eventuell muss ich dass dann löten.
mhier hat geschrieben: Wenn das geklärt ist, zieh mal bitte den Stecker ab. Ändert sich der Digit-Wert dann (von wo nach wo)? Miss auch mal bitte mit einem Multimeter den Widerstand der Wägezellen. Das Kabel hat 4 Pins. Zwischen Rot und Schwarz solltest du 1000 Ohm messen, zwischen Grün und Weiß 1090 Ohm, das ist im Datenblatt gelistet (input und output resistance, input = Exc = excitation und output = Sig = signal):
Ja der Wert fällt nach dem Abziehen erst auf ca 100 dann konstant weiter bis -16000

Habe sie schon rausgeschraubt und mache mich heute Abend ans messen.
Lg Serafin
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AtlonXP
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von AtlonXP »

mhier hat geschrieben: Wägezellen sind 4 Widerstände, die als Raute verschaltet sind. Oben und unten wird eine Spannung angelegt, rechts und links wird dann eine Differenzspannung gemessen. Ob du davon jetzt zwei parallel schaltest oder nur eine anschließt, ändert nichts grundlegendes. Ohne Last ist die Differenzspannung in beiden Fällen nahe 0.
Richtig die DMS sind in Brücke parallel geschaltet und es verhält sich auch so, wenn alles in Ordnung ist.
Was ist nun aber, wenn ein Wiederstand unendlich Ohm besitzt.
Die Ganze Brücke verschiebt sich weg von 0!

@ serafin, du musst oben am Extruder ende suchen.
Dort sind die DMS in einem 4 Fach Stecker je zwei Kabel der gleichen Farbe auf einen Stecker Pin zusammen gefasst.
Wenn du dort richtig nachmessen möchtest, musst die parallel geschalteten Drähte an diesem Stecker leider aufdröseln…
Ich habe hier im Forum irgendwo eine Tabelle über die Dinger verewigt, doch leider finde ich diese nicht im Moment.

LG AtlonXP
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von serafin »

Habe jetzt den Wiederstand gemessen zwischen schwarz und rot liegen wir bei 880
Zwischen grün und weiß bei 500
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von serafin »

Im parallelen Zustand.
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von serafin »

Hallo,
Danke für eure Hilfe.
Ich habe es jetzt irgendwie geschafft (nach dem ich es komplett auseinander gebaut habe und wieder zusammengebaut… hatte ich im Freien (ohne Last) einen p-Wert von ca 1700) nun scannt er und hat ca Werte von 5 bis -80 schicke ich gleich. Grund war vermutlich ein wackeliger Kontakt oben trotz mehreren ein und Aufsteckens. Langfristig muss ich das wahrscheinlich löten. Wollte nur nochmal fragen ob des mit den -16000 im ausgesteckt Zustand normal ist (langsames aber konstantes abfallen bis - 16000nach ca 5 min)
Lg Serafin
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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von mhier »

AtlonXP hat geschrieben: Was ist nun aber, wenn ein Wiederstand unendlich Ohm besitzt.
Die Ganze Brücke verschiebt sich weg von 0!
Stimmt, das wäre dann aber ein interner Defekt einer der Wägezellen. Wenn nur die Zuleitung gebrochen ist, merkst du das so nicht.

serafin hat geschrieben:Habe jetzt den Wiederstand gemessen zwischen schwarz und rot liegen wir bei 880
Zwischen grün und weiß bei 500
500 passt, 880 klingt verdächtig. Ich habe es aber lange nicht mehr bei mir gemessen. Möglicherweise hast du einen schlechen Kontakt in einem der Kabel, wenn da die Lötung am Stecker auseinander geht.
serafin hat geschrieben: Langfristig muss ich das wahrscheinlich löten.
Ich habe den Stecker durch JST SM Crimp-Stecker ersetzt (das sind die Stecker an den Motoren). Die sind für Draht-zu-Draht-Verbindungen gedacht. Man bekommt sowohl die Stecker als auch eine passende Crimpzange für m.M.n. vertretbares Geld beim großen Fluss. Vertretbar nur dann, wenn man noch andere Dinge damit macht natürlich. Mit der selben Crimpzange kann man viele andere gängige Stecker einschl. der JST XH Stecker (die ebenfalls vielfach beim RF1000 verwendet werden, für Draht-zu-Platine, und außerdem ist das der Typ der hier bei den DMS "missbraucht" wurde) und der anderswo vielfach verwendeten Dupont-Stecker. Bzw. sagen wir es so: es lässt sich die Dupont-Zange auch für JST SM verwenden. Wenn du nur diese eine Verbindung machen willst, geht das aber auch mit der Flachzange, wenn du dich einigermaßen geschickt anstellst. In jedem Fall sollte man das Crimpen von mehreren Kabeln in den selben Pin aber vorher üben (mit einem Kabel ähnlicher Dicke)!

Löten würde ich nicht empfehlen, aus zwei Gründen: Die Verbindung sollte trennbar sein, das wirst du früher oder später brauchen. Außerdem ist löten bei flexiblen Kabeln generell nicht ratsam, denn Lötzinn kriecht in die Litze und macht sie steif. Das kann zu Kabelbrüchen führen, die innerhalb der Isolierung erstmal unsichtbar bleiben. Genau so etwas könnte hier auch der Grund sein, denn der Stecker ist ja verlötet. (Stecker, die zum Löten gemacht sind, haben deshalb einen ausreichend langen Knickschutz...)
Wollte nur nochmal fragen ob des mit den -16000 im ausgesteckt Zustand normal ist (langsames aber konstantes abfallen bis - 16000nach ca 5 min)
Ich denke, im ausgesteckten Zustand ist das Verhalten normal. Du hast einen empfindlichen, hochohmigen differenziellen Messverstärker mit offenem Eingang. Der fängt sich irgendwelche Störsignale ein. Das gibt keinen definierten Zustand. Der Test zielt vor allem auf die Veränderung ab. Wenn sich nichts ändert, egal ob die DMS angeschlossen sind oder nicht, liegt wahrscheinlich ein Kabelbruch oder Kurzschluss vor. Wenn sich etwas ändert, ist zumindest eine der Messleitungen und eine der Versorgungsleitungen heile ;-)

Beobachte das weitere Verhalten mal genauer in nächster Zeit. So ein Wackelkontakt kann leider grundsätzlich überall sein, und da man ja leider immer irgendwie an allem wackelt, wenn man irgendwas untersucht, ist nie ganz sicher, wo das Problem wirklich liegt. Den Austausch des Steckers empfehle ich aber uneingeschränkt, wenn man die ersten Anzeichen von Problemen sieht, einfach nur um das Problem vom Tisch zu haben. Die Umsetzung ist im Original fachlich schlicht nicht korrekt.
Gruß, Martin

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Re: Matrix Scan PLA stoppt ohne Grund

Beitrag von AtlonXP »

Die 16 000 Digits, werden vom AD Wandler angezeigt (ohne last = Vollauschlag).
Da daran keine Ohmsche Last dranhängt, dürfte wohl Kapazität langsam die Digits hoch laufen lassen.

Im losen Zustand 1700 Digits sind schon sehr hoch.
Die Wäge Zellen haben somit einiges an Kraft schon verdauen müssen (leicht verbogen).
An Übergangswiederstände glaube ich nicht.

Unsere FW ist in der Lage die 1700 Digits bei homing auf null zu setzen.
Eventuell geht es so störungslos weiter zu arbeiten.

Ich empfehle hier immer noch zwei neu Wäge Zellen.
Die sollten auch immer paar weise gewechselt werden, wie beim Auto die Bremsbeläge. ;-)

LG AtlonXP
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