Obwohl es so scheint, als würde ich hier im Forum als erfahren gelten, fühle ich mich noch immer als Frischling in einigen Bereichen des 3D Drucks. Diese Bereiche umfassen unter Anderem
Ein 3D Drucker verwendet einen Sensor, der die Temperatur (meist) über einen temperaturabhängigen Widerstand ermittelt, samt einer softwareseitigen Umrechnung. Der Sensor hat gewisse Streuungen (laut Datenblatt kalkulierbar -> OK, die muss man akzeptieren), an die Temperaturumrechnung in der Firmware kann ich einfach nur vertrauen - meine Programmierkenntnisse reichen nicht aus, eine Aussage zu treffen. Wo ich aber mir Gedanken mache, ist, wie sieht es im Hot End selbst aus?
Ich hatte mal das Glück/Unglück ein V1 Hot End zu schrotten (Düsengewinde abgebrochen). Das habe ich dann zerlegt, da mir klar war, dass eine Reparatur unmöglich wäre.
Dummerweise habe ich dann nicht genau genug inspiziert, wie die Heizungswicklungen, und vor Allem der Temperatursensor positioniert waren. Jetzt bin ich auf Mutmaßungen angewiesen. Man sieht, wie ich mir die Heizungswicklung vorstelle. Der Platz ist nicht sehr groß, die Breite liegt unter 5mm, radial sind es fast 6mm bis zu der Messinghülse mit den Madenschrauben. Ein Temperatursensor kann recht klein ausfallen (ich habe welche besorgt, die nur 0.8mm im Durchmesser, 1.3mm in der Länge sind). Häufig sind diese 2.4mm im Durchmesser bei einer Länge von ca. 3.5mm. So ein Sensor nimmt fast die Hälfte der zur Verfügung stehenden Breite in Anspruch. Im Bild ist eines der sehr kleinen Sensoren dargestellt.
Die Schlüsselfrage ist nun - wo ist der Sensor positioniert (im Verhältnis zur Heizungswicklung und zur Düse)?
Vermutlich wird der Sensor möglichst weit Richtung Düse positioniert sein (ähnlich wie im folgenden Bild, im rot-gestricheltem Oval). Im Bild habe ich auch einen signifikanten Wärmeabfluss dargestellt, wo von der Düse die Wärme regelrecht Richtung Messinghülse 'abgesaugt' wird. Würde ich den Sensor näher an das PEEK-Teil positionieren, würde sich ein deutlicher Temperaturabfall ergeben. Hier dürfte die Silikonsocke deutlich helfen.
Dann frage ich mich, ist der Sensor unter, oder über der Heizwicklung untergebracht? In den vorhergehenden Bildern ist es so dargestellt, als wäre der Sensor oberhalb. Damit würde primär die Heizwicklung den Sensor 'beheizen', weniger das Metall des Düsenhalters. Vermutlich auch nicht gut. Aber auch wenn der Sensor unter der Wicklung ist, bekommt dieser zwar mehr von der Temperatur des Düsenhalters, und somit von der Düse mit, wird aber noch immer ordentlich von der 'Rückseite' 'beheizt'. Zusätzlich frage ich mich, wie wird ein inniger Wärmeübergang zwischen Sensor und Düsenhalter sichergestellt? Das gilt für beide angegebenen Positionen. Die Heizung und der Sensor sind in Feuerzement eingegossen - an meinem geschrotteten Hot End kann ich nicht erkennen, ob hier besondere Maßnahmen getroffen wurden.
Im Schnittbild kann man erkennen, dass an einer Stelle geheizt wird, wo relativ wenig metallische 'Masse' vorhanden ist, außen an einem relativ dünnwandigem 'Rohr'. Das hat den Vorteil einer sehr raschen Erwärmung und rasches Reagieren auf Temperaturschwankungen. Auch ein relativ rasches Abkühlen ist damit möglich. Diese Vorteile würde ich schätzen - nur frage ich mich - stimmt die Temperatur überhaupt, und wie verhält es sich zur Temperatur direkt an der Düse?
Damit komme ich zum Senf:
Hier dürfte man nur sagenAtlonXP hat geschrieben:Bei einer kleinen Düse 0,3mm, gehe ich auch heute noch über die Zersetzungtemperatur bei dem ersten Layer.
mjh11