Warping mit PLA

Hier geht es um Software die ausschliesslich zum Slicen und/oder G-Code erzeugen gedacht ist. Alles was nicht in eine Unterkategorie passt kann hier diskutiert werden
msc
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von msc »

Oo hat geschrieben: Vielleicht das falsche Haarspray? Es wurde immer gesagt man solle das billige vom Aldi nehmen.
Kann sein, hab zwar auch das billigste verwendet, aber nicht vom Aldi (Hofer)
LG Martin
hal4822
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von hal4822 »

Der ganze deutschsprachige Raum (außer diesem Forum hier) versteht unter Wrapping einhüllen; packen; umwickeln; bedecken; sich einhüllen; sich einwickeln; sich bedecken; verdecken; verhüllen
n. Hülle, Umschlag; Morgenrock; Deckblatt; Verpackung (papier)

Was hat das mit unserem Drucker zu tun?
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R3D3
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von R3D3 »

Na ja, ein solches Objekt versucht sich ja ein Bisschen zu wickeln :lol: ...

Die im angelsächsischen Sprachraum geläufige Buchstabierung ist wohl "warping" vom Verb bzw. Nomen "(to) warp", und folgende Übersetzungen dieser Bezeichnung sind in der 3d-Druckwelt 'zielstrebig':
Verziehen {n} [von Holz]
Krümmung {f}
Verzerrung {f}
Entstellung {f}
Verdrehung {f}
Verwerfung {f}
Verkrümmung {f}
Verwölbung {f}tech.

Man könnte eventuell, um Verwirrung zu vermeiden, den Topictitel anpassen. :tiptop:
Schönen Gruß - R3D3 :victory:

RF1000 | 0.91.48dual | RH 1.6.2 | plus noch:
- Z-Endschalter "+", Not-Aus, Erhöhte X-Schleppkette
- Dual Extruder; angepasste Einhausung; Boardkühlung,
- Dauerdruckplatte, Extrudermotorlüfter
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von Digibike »

Vielleicht führt auch die Namensgleichheit mit einer Geschwindigkeitseinheit einer Bekannten Fernsehserie/Kino-Verfilmungen, die ein letztes Jahr verstorbener Spitzohriger Analytiker (nicht zu verwechseln mit Schlitzohriger... :lol: ) und ein draufängiger Kapitain einführten...
Dort wird ja auch mit Warp gemessen... Und so schnell sind unsere Drucker dann doch nicht... :lol:
Aber hat was mit Raumkrümmung und Warpblase zu tun - eben Physikalische Gesetze, um die Absolute Grenze der Geschwindigkeit, nämlich das Licht, zu überwinden... Bekanntlich gibt es aber ein Phänomen, daß definitiv schneller ist - das schwarze Loch, was Einstein nie unter bekam...
Laut seiner Formel kann es nicht sein. Da es aber definitv so ist, gab/gibt es eine modifikation, die schwarze Löcher ermöglicht, aber da wiederrum gibt es das Problem, dass 2 dünne Platten sich nicht gegenseitig Massetechnisch anziehen würden, was Sie aber tun.
Ergo gibt es bei der Formel noch ein paar ungereimtheiten, stellen aber das beste derzeit verfügbare Modell dar...
Aber das nur als kurzer Ausschweif in die Physik und die Probleme unserer Scifi-Autoren... :lol:

Also, immer an (Raum-)krümmung denken und dann gibts auch keine Verwicklungen... :lol:

Gruß, Christian
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von hal4822 »

R3D3 hat geschrieben: Man könnte eventuell, um Verwirrung zu vermeiden, den Topictitel anpassen.
Man könnte nicht nur, man sollte ! Z.Zt. listet die Forums-Suche zu "warping" noch knapp doppelt soviel Funde auf wie zu "wrapping" und das spielt nur deshalb eine untergeordnete Rolle, weil eh kaum jemand von der Suche Gebrauch macht.
Auch würde "oozing" anders klingen als "ouzing" und ein "head bed" ist sicher für einen übermüdeten Schmelzer gesünder als ein "heat bed" usw. :yes:

Wer so gescheit ist, die Suche zu nutzen, der ist der Blöde! Dem entgeht dann nämlich ca. die Hälfte (bzw. das Doppelte) der Tips.
Was aber auch nicht sehr tragisch sein kann, denn wer liest schon die derzeit ca. 100 Posts (wrapping+warping) durch?

Wenn ein englischer Ausdruck kürzer und einprägsamer als ein deutsches Wort ist (mir liegt da "hochschnalzen" auf der Zunge ;-) ), dann ist er sicher vorzuziehen. Die Anglophonen sollen gefälligst ihr "mobile phone" durch unser urdeutsches "Handy" ersetzen :grins:
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von Zaldo »

T1230 hat geschrieben:
msc hat geschrieben:Ich habe anfangs so ein spezielles DruckKlebeBand verwendet, weiß jedoch bis heute nicht, wie das heißt.
Genau so heißt es. Kaptonband. Da Kapton aber eine eingetragene Marke von DuPont ist, kommt es dann häufig als Koptanband oder ähnlich phantasievollen Verwechselbuchstabungen daher, oder einfach als Heißklebeband.
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von msc »

ZaldoGenau hat geschrieben:so heißt es. Kaptonband.
Danke! Ich hab mir gestern mal so ein Blue Tape besorgt und werde es mit dem mal probieren, wenn das Erhöhen der Bed-Temp. auf 70-80 Grad
bzw. das Feinjustieren der Z-Achse nicht hilft.
LG Martin
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von georg-AW »

Hi

zum WARPING

Mittlerweile drucke ich fast 2 Jahre mit dem RF1000. Dabei handelt es sich in 80% der Fälle ( viele hundert Drucke ) um PLA verschiedenster Herkunft.
Als Haftgrund verwende ich nie das Bett direkt. Ich gehe strukturiert vor, abhängig vom Objekt.

1. Wichtig ist die Ausrichtung der Längsachse des Objektes zur X-Druckrichtung. Hauptöffnungen nach oben gerichtet. Wenn du selbst konstruierst, ( bei mir fast immer der Fall ) dann vermeide ich abrupte Übergänge von dickeren Elementen der Konstruktion zu wesentlich dünneren. Meist runde oder fase ich die Kanten. Wenn nötig , wird das Objekt in mehrere Teile zerlegt. Kleine oder kleinste Teile drucke ich gleichzeitig mehrfach oder mit Opfertürmen. Dies vor allem bei spitzen Elementen. ( andernfalls entstehen Pagoden )
Wenn immer möglich halte ich die Wandstärken konstant ( wie beim Spritzgiessen ). Deswegen müssen dicke Elemente ausgeräumt werden.

2. Ich drucke grundsätzlich immer mit einem Skirt. Während des Drucks des Skirts beobachte ich den Druck und korrigiere mit der linken ( up ) Taste
am Drucker den Z- Abstand. Für kleinere Teile bügle ich die Düsenspitze bis ca. 0.2mm rein. Dies bei einem Druck von 150% der ersten Lage.
Mit diesem Vorgehen kann ich die optimale Haftung bei kleinen Prototypen erreichen.

3. Als Haftgrund habe ich lange Zeit Kaptonband ( Polyimid , PI ) in einer Breite von 200mm eingesetzt. Das blasenfreie bzw. faltenfreie Aufkleben auf das heatbed ist allerdings mühsam. Zudem ist das Band ( nur 0.05mm dick ) relativ schnell kaputt.

Mitterweile setze ich eine selbstklebende PET Folie ein ( 230x230mm, zb . Conrad, sie hält länger und die Haftung grösserer Teile bis 250x230mm ist gut. Das blaue Tape Scotch 2090 nehme ich bei kleineren Teilen und klebe es auf das PET.
Ich nehme die Teile mit Spateln von Talens wieder runter, gelegentlich haften sie wie der Deibel.

4. Ich drucke PLA meist bei 200 bis 210 Grad. Bei gewissen Produkten auch 195°C. Allerdings ist dann gelegentlich mit Delamination zu rechnen. Aber die Detailgenauigkeit bei 0.1mm oder 0.05mm Layer ist exzellent. Bei gewissen Konstruktionen mache ich zusätzliche Verstärkungskanäle um Epoxiharze einzuspritzen . Das ist besser als ABS Druck. Über 60% meiner Drucke mache ich mit einem Füllungsgrad von 100% !!
Das braucht zwar mehr Material, verursacht aber weniger Ärger und bringt bessere Detailgenauigkeit. Kein Einsacken, bessere Festigkeit bei Einlegern ( inserts ) wie zb Gewindebüchsen etc. Bohrungen immer mit Untermass, danach Aufbohren auf Endmass.
Grundflächen und Deckflächen immer ein Mehrfaches des Düsendurchmessers. Ebenso der Perimeter ( 0.5 bis 1.5mm )
Kleine Teile manchmal mit Düse 0.3mm )
Aber : PLA ist nicht gerade einfach zu bearbeiten, auch sonst sind die Eigenschaften des Materials etwas schwierig. Aber ABS ist auf anderen Gebieten auch schwierig (zb. Lösungsmittelempfindlichkeit , ) PLA kann man mit einfachen Mitteln auch für höhere Betriebstemperaturen fit machen, Alufolie, belastete Bohrungen mit Ms- Rohren auskleiden, Büchsen einlegen bei bewegten Teilen etc.

5. Ich drucke PLA mit einer Bett-Temperatur von + 60°C für die ersten 3 Lagen und fahre nachhher die Bett-Temp. auf +40°C runter.
Extruderlüfter "ein" nach der 3. Lage , ( ich habe zum Standardlüfter zwei kleine Zusatzlüfter montiert )
Bei sehr grossen Teilen oder ungünstig geformten ist das Warpen wähend des Druckes gelegentlich ein Problem. ( so ca. 0.5mm bis 1mm )
In diesem Falle verwende ich Scotch 2090 für die gesamte Fläche. Die Bett-Temp liegt zuerst bei +70°C und wird kontinuierlich auf 40 Grad gesenkt.
Das Teil bleibt nach dem Ausschalten bis zur kompletten Auskühlung auf dem Drucker. Im Gegensatz zu anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass das sog Post-Warping ( das Warpen nach Druckende ) bei grossen Teilen so geringer ausfällt.

ciao Georg
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von hal4822 »

Zaldo hat geschrieben:..Da Kapton aber eine eingetragene Marke von DuPont ist, kommt es dann häufig als Koptanband oder ähnlich phantasievollen Verwechselbuchstabungen daher, oder einfach als Heißklebeband.
"koptan" als englisch für "koptisch" (orientalische Christen) findet Google zwar tatsächlich mit der üblichen Häufigkeit, aber "Koptanband" kein einziges Mal .
Hier in der Forums-Suche versuche ich es erst garnicht - da findet man schließlich jeden erdenklichen Blödsinn
(z.B. "warping" mit doppeltem "p" ; siehe oben :evil: )
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Re: Warpping mit PLA

Beitrag von Digibike »

aber wenigstens sind wir schon beim Wortstamm... Im Gegensatz zu vorher... :zwinkern:
Muß aber gestehen, war mir auch nicht mehr sicher, ob der Warp einen Ping aussendet oder ob sich das P einfach nur als "doppeltes Lottchen" reingemogelt hat - suche einfach zu selten nach solchen Themen vermute ich...

Gruß, Christian
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