E3D V6 Umbau – so geht auch

Hier geht es ausschliesslich um die Extruder und Kühlung des Filamnts des RF1000. Fragen und Probleme sowie Verbesserungen können hier diskutiert werden
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druckttoll
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E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von druckttoll »

Hatte mich für das V6 Threaded HeatSink entschieden, weil es von der Höhe her ganz gut passen würde, wenn es von unten an den Wägezellen befestigt wird.
Threaded Heatsink.png
Damit der recht große Kühlkörper auch passt, musste der gesamte Vorschub um 3mm nach vorne versetzt werden (erst einmal Beilegscheiben) und die Bohrung für das Hotend muss mittig sein. Ist beim Original nach hinten versetzt.
Brücke unten.png

Im Kühlkörper steckt ein Messingrohr welches bis knapp unter die Vorschubritzel reicht.
Filamentführung.png

Unglücklicherweise drückte sich das Messingrohr ganz gerne mal zur Seite weg, z.B. bei weicherem Filament. Die zusätzliche „Brücke“ auf den Wägezellen hält das Rohr jetzt in seiner Position.
Die Montage ist ziemlich frickelig. Die Schraube für die linke Wägezelle muss versenkt sein (Kühlkörper im Weg) und die Kunststoffschraube am Kühlkörper muss etwas schmaler geschliffen werden. Der Heat Block sollte schon montiert sein, damit er richtig positioniert werden kann. Linke Schraube rein, Kühlkörper montieren, Messingrohr rein, obere Brück auf die Wägezellen legen und dann einbauen. Mit der Original-Andruckplatte ist’s eventuell etwas einfacher.
Die größte Herausforderung war für mich der Bauteilkühler. Hier die Version 3.
Extruder+Bauteillüfter.png

Nach vorne kein Platz, zur Seite nicht (breiter wie 30 mm geht nicht) und der Extruder-Lüfter sollte ja auch nicht verdeckt werden. Naja, der Kompromiss funktioniert seit über 20 Stunden – scheint soweit okay zu sein.
Weil alles so schön eng ist, muss der Bauteilkühler nachträglich montiert werden, reindrehen – wie den Extruder-Lüfter geht nicht. Dieser muss auch direkt unter der oberen Brücke sitzen, damit sich alles zusammenbauen lässt und nicht ganz so schwabbelig ist. Die unterste Kühlrippe schaut dann möglichweise noch etwas heraus. Bei mir zumindest.
Bauteillüfter_montieren.png
Auch schön fummelig und nach erfolgter Montage auch schön „schwabbelig“ – muss glücklicherweise nicht viel halten und ist dafür in der Höhe verstellbar.
Extruder+Bauteillüfter_vormontiert.png
Extruder+Bauteillüfter_vormontiert_seitlich.png
Am Standard-Kühlkörper passt der Bauteillüfter natürlich auch, wie zu sehen ist.
Bauteillüfter_Geschiebe.png

Ja, schön ist anders. Nur ist der RF1000 einfach nicht für den E3D V6 gebaut. Dafür druckt der V6 prima! Will ihn nicht mehr missen. Auch das verwendete Nylon P12 killt nicht nach kurzer Zeit die Heizung.
Ach ja: Düse wechseln ist auch frickelig, weil sich der Extruder nicht mal eben ausbauen lässt.

Wenn jemand noch coole Ideen für Optimierungen hat, immer her damit. ;-)

Wer sich den Spaß einmal gönnen möchte:
E3D_V6_Part_Cooler_30r-Bracket_A.stl
E3D_V6_Part_Cooler_30r-Nozzle+Support.stl
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mhier
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von mhier »

Na das sieht doch nett aus. Ein paar Kommentare, die mir gerade so einfallen:
  • Das E3Dv6 ist weitestgehend aus Metall und deshalb elektrisch leitend. Leider liegt beim RF1000 das Gehäuse auf Masse (da gibt es schon diverse Forenposts zu), wodurch ein Kabelbruch in der Heizung dann relativ leicht zu einem Masseschluss führen kann (Ansteuerung der Heizung erfolgt "low side" durch MOSFET in der Masseleitung). Das hätte möglichweise katastrophale Konsequenzen, denn dann ist die Heizung ungesteuert voll an. Gerade bei brennbaren Materialien (ABS) kann das zu einem Wohnungsbrand führen! Bitte deshalb unbedingt darauf achten, dass zumindest der Heizblock keine elektrische Verbindung mit der Elektronik-Masse hat.
  • Aus dem Grund würde ich eine elektrisch nicht-leitende Brücke statt der Original-Metallplatte bevorzugen. Aus ABS gedruckt und ordentlich dick gestaltet (kann ja zwischen den Wägezellen dicker werden, so dick wie die Wägezellen + die Platte) ist die auch mechanisch stabil genug. Das spart dir dann auch die zweite Brücke oben zur Stabilisierung des Messingrohrs :-)
  • Wenn man die dann eh druckt, hat man auch mehr Freiheiten bei der Gestaltung. Ich würde sie etwas breiter machen und dafür die Wägezellen leicht V-förmig auseinanderlaufen lassen. Das bietet dir mehr Platz und du bekommst keine Probleme mehr mit Schrauben, die irgendwo anstoßen.
  • Brücke von unten anschrauben ist äußerst praktisch, das mache ich auch, denn dann lässt sie sich demontieren, ohne den ganzen Extruder abzubauen.
  • Mir hätte die Bauteilkühlung zu wenig dampf, aber ich bin auch noch nicht fertig mit experimentieren, daher hier noch keine Empfehlungen von meiner Seite. Allerdings: Wenn du nicht vor hast, mit dem Drucker zu fräsen, brauchst du keine zweite Führungsschiene und kannst dir theoretisch den Steg der Deckenplatte heraustrennen. Dann hast du deutlich mehr Platz und alles wird weniger frickelig. Das haben einige schon gemacht. Allerdings: Ich plane einen super fetten Bauteillüfter einzubauen, für den man die zweite Führungsschiene wohl brauchen wird. Über Sinn und Unsinn eines solchen fetten Lüfters können wir diskutieren, wenn ich ihn installiert und ausprobiert habe (ich betrachte das als kleines Forschungsprojekt) :-)
PS: wo hast du das Messingrohr her? Die Idee hatte ich auch schon, hab aber kein passendes gefunden...
Gruß, Martin

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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von druckttoll »

Hi!

Vielen Dank für die Kommentare! Gerade beim Thema Massenschluss ist mir direkt warm geworden. Hab' gleich mal meine Multimeteter bemüht: Zwischen Extruderwagen und Chassis habe ich irgendetwas zwischen 7 und 9 kOhm. Trotzdem würde ich nicht ausprobieren, wie hell das leuchtet. ;-)

Eine Kunststoffbrücke wollte ich aus Stabilitätsgründen erst einmal nicht einsetzten. Sie gewinnt gerade immer mehr an Bedeutung.

Das Messingrohr ist aus dem Modellbauzubehör 4 x 2,6 x 0,7 mm (z.B. modellbau-profi.de).

Stimmt, viel Wind macht der Bauteilkühler nicht. Für meine ersten Tests war er ausreichend. Ein frei hängender Wollfaden bewegt sich quasi gar nicht. Beim Briding und beim Druck mit PLA und PETG zeigt er Wirkung. Mal sehen, wie er sich auf Dauer schlägt.

Schönes Wochenende!
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mhier
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von mhier »

druckttoll hat geschrieben: Das Messingrohr ist aus dem Modellbauzubehör 4 x 2,6 x 0,7 mm (z.B. modellbau-profi.de).
Ah perfekt, danke! Warum nimmst du 2.6mm Innendurchmesser und nicht 2.0mm? Das Filament mit seinen 1.75mm sollte ja nie den 2mm auch nur nahe kommen. Je enger desto besser würde ich denken, zumal ich oft Probleme habe, das Filament durch den PTFE-Schlauch in die Heatbreak zu bekommen, weil das da gerne auf eine Kante stößt. Da wäre mehr Führung ja hilfreich... Meinst du 2.0mm ist schon zu eng? (Ich muss mal die Bohrung der Heatbreak vermessen...)
Gruß, Martin

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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von AtlonXP »

Hallo drucktoll,
bei diesem Link findest du alles über das Masse Problem und mehr.

Alle wo einen RF1000 betreiben, sollten sich das komplett durchlesen.
Der RF1000 besitzt eine Zeitbombe die irgendwann hoch gehen kann! :woohoo:

viewtopic.php?p=28276#p28276

LG AtlonXP
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von druckttoll »

Hi there!

Zum Messingrohr: Die Bohrung im E3D V6 Standard-Kühlkörper ist 3,2 mm, bzw. 4,2 mm beim "Threaded". Davon habe ich mich leiten lassen.

Danke für den Hinweis auf potentielle Kurzschlussgefahren! Schau mir das auch noch bei Gelegenheit an und isoliere hier und da ein wenig. Will die 12V-Zehnerdiode für den Bauteillüfter eh noch durch einen Spannungsregler ersetzen.

Ciao for now
druckttoll
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von mhier »

druckttoll hat geschrieben:Zum Messingrohr: Die Bohrung im E3D V6 Standard-Kühlkörper ist 3,2 mm, bzw. 4,2 mm beim "Threaded". Davon habe ich mich leiten lassen.
Ich bezog mich auf den Innendurchmesser vom Rohr. Der sollte ja ideal gleich dem Innendurchmesser von der Heatbreak sein. Der Aussendurchmesser muss zum Kühlkörper passen, das ist bei mir 4mm meine ich.
druckttoll hat geschrieben:Will die 12V-Zehnerdiode für den Bauteillüfter eh noch durch einen Spannungsregler ersetzen.
Oder gleich nen DC-DC-Converter, dann hast du mehr Luft, fallst du mal was größeres anschließen willst :-)
Gruß, Martin

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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von serafin »

Hallo an Alle
Würde des gerne nachbauen etc. Wie kompliziert wird die Software Anpassung ? Nach dem Umbau ? Hättest du auch noch die links zu den genauen Teilen Extruder Kühlung Nylon etc?
Habe bis jetzt nur mit Pla gedruckt dies ist aber für die Teile glaube ich nicht geeignet. Was genau würdet ihr empfehlen? Die Bridge würde ich dann natürlich auch Drucken.
IMG_1252.jpeg
ist der den ich momentan gefunden habe (40w 24v 3mm) ich würde nämlich gerne weiter mit 3mm filament drucken da ich noch relativ viel davon habe… Bitte gerne Gegenvorschläge falls ihr einen anderen habt.
Lg Serafin
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von AtlonXP »

Hallo serafin,
von solch einem billigen Set 12 bis 15 € von Amazon kann ich dir nur abraten.
Ich hatte mein erstes auch so gekauft und war maß los enttäuscht über die Qualität!
Brauchbar war damals bei mir, nur der 24V Lüfter und der blaue Fan Duct.
An allem anderen hatte ich etwas auszusetzen.

Wenn diese Komponenten was taugen würden, dann wäre diese Auswahl gut.

Man muss nicht unbedingt das Original kaufen, aber dann nur bitte beim Chinesen des Vertrauens.

LG AtlonXP
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Re: E3D V6 Umbau – so geht auch

Beitrag von serafin »

Hallo AthlonXP
AtlonXP hat geschrieben: Man muss nicht unbedingt das Original kaufen, aber dann nur bitte beim Chinesen des Vertrauens.
Verstehe ich ich würde gerne des Orginal kaufen des finde ich aber nur mit 2.85mm
IMG_1253.jpeg
bin mir unsicher ob ich damit noch 3mm drucken kann. Habe blöderweise noch filament im Wert von ca 250€. Im 3mm Bereich würde die ungern wegschmeißen müssen… dazu fehlt mir noch die Heizkabel…
Lg Serafin
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