Der Krieg in der Ukraine

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rf1k_mjh11
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Eigentlich wollte ich mich hier in die Thematik gar nicht einmischen. So vieles ist Polemik (vermutlich auch das Folgende).

Eines kann ich mir aber nicht verbeißen:
AtlonXP hat geschrieben:Ich sehe nicht ein, dass sich für grüne Ideologie, mein Strompreis noch weiter erhöht!
Dazu sage ich nur:
mjh11 hat geschrieben:Ich sehe nicht ein, dass man mir und meinen Kindern die Zukunft verbaut, nur weil manchen der Strompreis zu hoch ist.
mjh11

Wie gesagt - weitere Polemik
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von AtlonXP »

Ok, rf1k_mjh11.
Auch Gegenstimmen werden gewertet. :-)
mjh11 hat geschrieben: Ich sehe nicht ein, dass man mir und meinen Kindern die Zukunft verbaut, nur weil manchen der Strompreis zu hoch ist.
Soweit ich weiß, hat Österreich keine AKW.
Richtig?

Bei den AKW geht es nur drum ob die noch eine kurze Zeit weiterlaufen sollen, oder nicht!
Also Ei oder Dotter!
Bitte diesen Sachverhalt genauer durchlesen…

Wenn ich auf der Autobahn durch Österreich fahre, dann sehe ich kaum LKW´s.
Wo sind die alle?

LG AtlonXP
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von af0815 »

Soweit ich weiß, hat Österreich keine AKW.
Richtig?
Das ist nicht ganz richtig. Österreich hat ein AKW gehabt (Zwentendorf). Das ist allerdings nie befeuert worden und als Museum und Trainigsstätte zu besuchen.
Wir haben offiziell nur guten Strom - allerdings haben die Stromtierchen kein Mascherl, das heisst Strom muss erzeugt werden, wenn er verbraucht wird und so wird in Spitzenzeiten sehr wohl auf alle Quellen zugegriffen. Die Definition ist dann rein politisch und keiner traut sich in Österreich sagen, das wir sehr wohl auch Strom aus Kernkraftwerken importieren, wenn die Flusslaufkraftwerke mal zu wenig liefern. Aktuell fehlt ja nicht viel, das man trockenen Fußes durch die Donau gehen kann (überspitzt formuliert)
Wenn ich auf der Autobahn durch Österreich fahre, dann sehe ich kaum LKW´s.
Ich weis nicht wo du fährst, aber ich habe die A2 (Südautobahn) kurz vor Wien vierspurig direkt in Sicht- und Hörweite. LKW Verkehr bis zum Abwinken. Hier geht der komplette Verkehr aus dem Osten (aus Ungarn kommend), Richtung Süden durch. Zustände mittlerweile wie in Deutschland. Und auch bei uns werden die Gleise überall rausgerissen. Rewe hat bei uns ums Eck die Zentrale und rundherum die Lager. Früher waren überall Gleise, jetzt wird das ganze herausgerissen und nur noch per LKW umgeschlagen.

Der Grund ist einfach und der Trend ist auch stark von der (deutschen) Autoindustrie mitbeeinflusst worden. Just in Time heisst da Zauberwort. Kein Lager mehr, das Lager wird auf den LKW und die Lieferanten umgelegt (und die wieder auf LKW und Lieferanten und die ....). Anlieferung -0.5 Std + 1.5 Stunden sonst Pönale. Und die Teile schon zugeordnet den Fahrgestellnummern, exakt in Containerposition, sonst Pönale und Ähnliches. Das heisst das geht nicht mit der Bahn. So wie im Autobereich ist es auch sicher bei Rewe und den anderen Firmen. Was heisst das, man braucht LKW (in steuerschonenden Ländern angemeldet mit ebensolchen Fahrern).

Aber gerade die großen Firmen haben erst den massiven LKW Transport erzwungen durch Just In Time und keine vorausschauende Lagerhaltung. Weil Lagerflächen (als Kostenfaktor) nicht gut bei den Shareholdern ankommen (zB. bei den Ländern die ja entsprechende Anteile besitzen). Damit wird der Aufwand ja wieder nur sozialisiert (und die Gewinne eingestckt) - wie immer.
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von mhier »

AtlonXP hat geschrieben:Stellt der Franzose seine Brennstäbe selber her?
Im Grunde ist es relativ egal, wer konkret seine Brennstäbe woher bekommt. Russland ist definitiv ein wichtiger Lieferand, wodurch es auch in diesem Bereich zu Verknappungen führen wird. Die werden allerdings nicht ganz so groß ausfallen wie beim Gas, da der Marktanteil von Russland nicht so noch ist. Dennoch ist das ein weiteres Argument dagegen, Gas durch Kernkraft zu ersetzen. Selbst wenn wir und unsere Nachbarn künftig von Russland kein Brennmaterial mehr kaufen, weichen dann vielleicht andere Staaten auf das russische Angebot aus, wodurch wieder mehr Geld für den Krieg zur Verfügung steht.

Kurzum 342 Brennelemente passen in 15 Castorbehälter = 22,8 pro Castorbehälter.
Und? Wie groß/schwer ist ein Brennelement? Was sollen diese Zahlen uns jetzt also sagen?

Da in 150 Meter Tiefe unter meinem Keller im Haus, sich ein riesiges Salzbergwerk mit mindestens 200 Km² größe befindet, gehe ich davon aus, dass hier die gesamten schwach strahlenden Überreste der in meiner Umgebung befindlichen gesammten AKW´s dort als Sondermüll verschwinden werden.
Es kommt aber nicht darauf an, über welche Fläche sich das Salzbergwerk erstreckt, sondern wie viel Volumen es hat, und zwar auch nur der für die Endlagerung nutzbare Anteil daran.

Wenn du dir noch überlegst, dass das Zeug da die nächsten 100000 bis 200000 Jahre bleiben muss (also knapp so lange wie es her ist, dass der homo sapiens sich entwickelt hat - lange bevor es auch nur den hauch von Zivilisation gab!), wir das größte Endlager irgendwann voll sein, bevor das Material darin abgeklungen ist. Nachhaltig bedeutet, dass man im Prinzip beliebig lange so weiter machen kann, ohne dass irgendwann eine Ressource knapp wird. Das ist bei Kernenergie also definitiv nicht der Fall. Auch das Uran für Brennelemente wird irgendwann knapp, und das sogar ziemlich bald. Je nach Rahmenbedingungen reicht das noch für 20 bis 50, vielleicht 100 Jahre. Deshalb will ja auch niemand (vernünfitges) mehr neue AKWs bauen, weil einfach klar ist, dass denen dann irgendwann der Brennstoff ausgehen wird, bevor sich die Investition gelohnt hat. Wenn weltweit im großen Stil neue AKW gebaut werden, sind wir nämlich schnell bei den 20 Jahren.

Zum Thema Spritpreis:
Das Auto wird verteufelt und fast jeder benutzt es.
Eigentlich wird das Auto vergöttert, lediglich setzt so langsam bei manchen Teilen der Bevölkerung eine Ernüchterung ein, dass das doch nicht das Allheilmittel ist. Dennoch sind unsere Innenstädte (bis auf wenige Ausnahmen) komplett mit Autos zugestellt. Jeder freie Quadratmeter wird als Parkplatz genutzt, der Rest geht zu einem erheblichen Teil als Straße bei drauf. Trotzdem gibt es laute Rufe nach noch mehr Straße und noch mehr Parkplätze, weil es ja zu viel Stau gibt. Die Leute (die das verlangen) habe aber nicht verstanden, dass das ein Fass ohne Boden ist. Wenn es keinen Stau gibt und man jederzeit einen Parkplatz findet und Autofahren billig genug ist, wird das nahezu jeder bequemer finden als alle andern Verkehrsmittel. Im Moment macht der Autoverkehr in den Städten aber nur so 30 bis 40% aus (bei übrigens einem Platzanspruch von ~80% der Verkehrsfläche -> extrem ineffizient also). Stell dir vor, die anderen 70% würden auch mit dem Auto zurück gelegt, das wäre also eine Verdreifachung des Autoverkehrs. Das ist schlicht nicht machbar. Der einzige Weg, Stau zu reduzieren, ist also Autofahren unattraktiver zu machen, und gleichzeitig natürlich die Alternativen auszubauen. Wer etwas anders fordert, gibt sich den Illusionen der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hin. Dabei weiß man sein den 80ern spätestens, dass das nicht funktioniert (viele wussten es von vorn herein übrigens).
Was an deiner Kosten Nutzenrechnung hier total vorbei geht ist der Nutzen!
Unsere ganze Industrie wird mit LKW beliefert und du möchtest hier den Hahnen zu drehen!
Bevor man hier etwas verteuert, sollte man zuerst eine Ausweichmöglichkeit schaffen.
Erstmal macht der LKW-Verkehr nur einen kleinen Teil aus. Dann gibt es die Ausweichmöglichkeiten längst, die wurden nur in Vergangenheit massiv zurück gebaut, weil sie sich angeblich nicht gelohnt hätten. Der ÖPNV muss sich weitgehend selbst tragen, in Hamburg beträgt die Eigenfinanzierungsquote 90%. Beim privaten Autoverkehr hingegen werden knapp 50% der Kosten subventioniert.

Natürlich müssen die Alternativen ausgebaut werden. Das geht aber nur, wenn man gleichzeitig die Subventionen für den motorisierten Individualverkehr zurückfahrt, einschließlich der indirekten Subventionen. Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Würde man die erwähnten ca. 88 Mrd. Euro pro Jahr irgendwie einsparen bzw. eintreiben (je nachdem ob direkte oder indirekte Subvention) und dann in den ÖPNV und die Fernbahn stecken, würde das die zur Verfügung stehenden Mittel dafür vervielfachen, und zwar mehrfach. Zum Vergleich: Der Umsatz der Deutschen Bahn AG (einschließlich Auslandsgeschäfte und allem, was gar nichts mit der Bahn zu tun hat) betrug 2019 nur 44 Mrd. Euro, also die Hälfte. Wir reden hier vom Umsatz, nicht vom Gewinn oder von Investitionen.

Es fehlt hier also im Grunde nicht an Möglichkeiten, sondern am Willen. Die Auto-Lobby ist leider sehr groß. Dabei müssen Bahnen auch hergestellt werden, und da gibt es durchaus auch führende Firmen in Deutschland.

Stichwort Eisenbahn:
Es werden Milliarden für neu ICE strecken ausgegeben.
Daraus folgt, dass auf diesen Strecken kein Güterverkehr mehr fahren darf.
Schön wär's. Leider gibt es in Deutschland quasi keine exklusiven Schnellfahrstrecken. Die ICEs müssen sich ihre Stecken immer mit Regionalzügen und auch dem Güterverkehr teilen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, warum in Deutschland die ICEs so viel und so häufig Verspätung haben, während in anderen Ländern (Frankreich, Japan...) die Hochgeschwindigkeitszüge wesentlich schneller und zuverlässiger sind.
Der versaubeitelt nämlich die Hochgeschwindigkeitsgleise!
Also kaputt geht da nichts, der lahme Güterzug belegt halt die Strecke nur recht lange.
Die Schienen für den Güterverkehr samt Rangiergleise wurden kontinuierlich rückgebaut.
Das liegt doch daran, dass der LKW-Betrieb vermeintlich günstiger ist. Dabei werden die Kosten in Wirklichkeit nur umverteilt, die wahren Kosten sind eigentlich höher. Das müsste einem der gesunde Menschenverstand auch schon sagen. Eine Autobahn zu bauen, ist nicht wirklich weniger aufwändig als eine Bahnstrecke, vor allem, weil die Autobahn viel wartungsintensiver ist. Dann braucht es pro LKW einen Fahrer, eine Zugmaschine, viele Pausen auf längeren Strecken etc. Da ist die Bahn eigentlich viel effizienter.

Jetzt stellt sich noch die Frage, wie oft fahren wir ICE?
Ja vermutlich zu selten, weil viele stattdessen lieber Auto fahren oder gar fliegen. Dabei ist Auto fahren vielfach schon heute eigentlich teurer, zumindest wenn man alleine oder nur zu zweit fährt, und dauert nicht selten sogar mit Bahn-Verspätung trotzdem noch länger. Bequemlichkeit siegt. Solange das so ist, kann sich eigentlich niemand über zu hohe Spritpreise beschweren!

Also auch hier Steuer Verschwendung!
Wieso? Es werden fast keine Steuergelder für den Bahnverkehr ausgegeben. Also formal schon erstmal, aber da die Bahn in der Hand des Bundes ist, fließt jeder Gewinn der Bahn wieder in den Bundeshaushalt. Und der Bund gibt der Bahn durchaus vor, Gewinn zu machen, weil ja angeblich die Bahn sonst zu teuer sei. Unter'm Strich sind die Subventionen für die Bahn also im wesentlichen ein Darlehen. Autobahnen und Straßen hingegen werden einfach so gebaut, da wird kein Gewinn erwartet.
Es ist wie beim Schach spielen.
Wer weit genug voraus denkt, gewinnt!
Stimmt. Wer den Autoverkehr immer noch fördern will, denkt eben nicht weit genug. Wer immer noch glaubt, einzelne Busverbindungen oder Bahnverbindungen müssten sich für sich betrachtet lohnen, ebenfalls nicht. Derartiges sollte man mal bei Straßen machen. Lohnt sich die Wohnstraße, wo Herr Lindner wohnt eigentlich finanziell? Wie sieht es mit der Straße vor deiner Haustür aus? Warum ist ein 9 Euro Ticket dann "zu teuer"?

Es gibt da einen Status Quo, der sich seit den ~60er Jahren zementiert hat und den wir alle deshalb inzwischen für normal halten. Eigentlich ist er das aber nicht. Das Festhalten an objektiv schädlichen und im Grunde verrückten Dingen wie Kernenergie und dem motorisierten Individualverkehr in der gegenwärtigen Form ist extrem ideologisch. Grüne Ideologie wird gerne als Schimpfwort verwendet, dabei ist das eigentlich nur Vernunft und gesunder Menschenverstand. Konservative Ideologie ist eigentlich viel extremer. Leider haben wir uns nur zu sehr daran gewöhnt.

Veränderungen sind immer schwer, auch wenn es Verbesserungen sind.
Gruß, Martin

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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von AtlonXP »

@af0815,
mit dem Stichwort „Just in Time“, da hast du vollkommen recht.
Aber muss es sein, dass ein LKW von Hamburg nach München (800 KM) fährt?
Nach meinem Sachverstand gehört der ganze LKW, oder nur sein Cargo- Behälter auf die Schiene!

Meine Fahrt durch Österreich ging mehrmals von Rosenheim nach Villach auf der Autobahn.
Auf den ca. 300 Km Länge konnte ich die LKW tatsächlich zählen.

Auf der Autobahn vor meiner Haustür Stuttgart- Frankfurt ist der LKW Verkehr so dicht,
aber wirklich Stoßstange an Stoßstange mit LKW`s.

Was mich dabei am meisten Stört:
Die rechte Spur gehört den LKW´s (OK).
Leider bringt es unser Staat nicht fertig ein Überholverbot für LKW`s auf den Autobahnen auszusprechen.
Genau aus diesem Grund ist es oftmals nicht möglich, die 130 km/h zu fahren.
Gefährlich ist es obendrein noch!

Und da haben wir immer wieder die Diskussion über das Tempolimit!
Ich nenne das nur Schaumschlägerei!

@mhier.
Mit LKW und Bahnentladung hatte ich indirekt beruflich schon zu tun.
Der Arbeitsumfang ist hier zueinander ähnlich hoch.
Doch leider verbraucht die Bahnentladung wesentlich mehr Betriebsfläche!

Zusätzlich gibt es beim Be.- und Entladen der Wagons das Problem, dass hier überall Fremdkörper herumfahren.
Somit ist es unvermeidlich das bei dem Abziehen des Güterzugs, die Räder der Wagons in Mitleidenschaft gezogen werden können (Flachstellen verursacht durch abgefallene Schrauben etwa).
Auch ist das Gesamtgewicht des Güterzugs nicht zu verachten.

Dies sind die Gründe warum ein Güterzug nichts auf einer echten ICE Hochgeschwindigkeitsstrecke bis zu 250 Km/h zu suchen hat.
Ich überlege da immer: „Was wäre wenn da eine Kuh auf den Gleisen steht?“ :woohoo:

Ich denke, das Eisenbahnsystem ist so veraltet und war ein ganzes Jahrhundert so recht.
Aber für den Personen Fernverkehr, setzen wir hier auf das falsche Pferd. (Milliarden Grab)

Der Güterverkehr gehört wieder besser ausgebaut.
Das Flugzeug ist für den Inland Verkehr auch nicht Ok.

Vielleicht wäre der Transrapid eine Lösung gewesen?
Dieser Zug ist nun jedoch abgefahren…

Hat von euch jemand das 9 € Ticket in Anspruch genommen?

Mir war es zu wieder!
Wegen Covid und überfüllten Zügen.
Hier hat sich gezeigt, wie die Eisenbahn an ihre Grenzen stößt!

LG AtlonXP
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von mhier »

AtlonXP hat geschrieben: Aber muss es sein, dass ein LKW von Hamburg nach München (800 KM) fährt?
Eben. Es ist halt "billiger", einen LKW von Hamburg nach München fahren zu lassen als die Güter per Bahn zu verschicken. Allerdings zahlen wir eben die Differenz und noch mehr. Inzwischen gibt es eine LKW-Maut immerhin, wodurch ein Teil der Kosten zurückgeholt wird, aber das ist eben nur ein kleiner Teil. Die Bahn hingegen wurde so auf Effizienz getrimmt, um preislich wenigstens etwas mithalten zu können, dass sie total unflexibel geworden ist. Das lohnt sich eigentlich nur noch, wenn jemand regelmäßig ganze Güterzüge zwischen festen Punkten fahren lässt. Das alles war ja mal anders. Die Politik der letzten 50 Jahre hat das aber geändert.
Leider bringt es unser Staat nicht fertig ein Überholverbot für LKW`s auf den Autobahnen auszusprechen.
Genau aus diesem Grund ist es oftmals nicht möglich, die 130 km/h zu fahren.
Ja stimmt, wobei bei neutraler Betrachtung das Problem eher gering ist im Vergleich zu anderen. Heißt aber nicht, dass man es nicht mal angehen könnte, weil es schließt sich ja nicht aus.
Und da haben wir immer wieder die Diskussion über das Tempolimit!
Die Tatsache, dass immer noch viele Leute schneller als 130 km/h fahren, zeigt, dass der Sprit offenbar doch nicht zu teuer ist.
Doch leider verbraucht die Bahnentladung wesentlich mehr Betriebsfläche!
Dafür brauchen LKW anderswo mehr Fläche -> Externalisierung der Kosten.

Dies sind die Gründe warum ein Güterzug nichts auf einer echten ICE Hochgeschwindigkeitsstrecke bis zu 250 Km/h zu suchen hat.
Hätte. Leider wird so in Deutschland eben nicht geplant und gebaut. Bis auf wenige Ausnahme kann jeder Zug auf jeder Strecke fahren, und das wird auch gemacht. Güterzüge fahren dann nachts, wo kaum ICE unterwegs sind.
Ich überlege da immer: „Was wäre wenn da eine Kuh auf den Gleisen steht?“ :woohoo:
Hatte ich neulich. Naja war ein Wildschwein, und es stand auch nicht vor meinem Zug. Dafür vor dem zweiten Teil meines Nachtzuges, der in Nürnberg angehängt werden sollte. Wir haben natürlich darauf gewartet, mit dem Erfolg, dass wir immer noch in Nürnberg rumstanden, als der Zug schon in Wien hätte ankommen sollen. :dash: Es gibt halt NULL Reservekapazitäten. Wenn irgendwo eine Lok kaputt geht, weil sie mit einem Wildschwein kollidiert, fehlt die Lok nachher anderswo und nicht nur ein Zug, sondern viele haben Verspätung.

In der Schweiz z.B. ist das ganz anders. Da steht an allen größeren Bahnhöfen der eine oder andere Ersatzzug dabei, der schon bei vergleichsweise geringen Verspätungen eingesetzt wird, um den verspäteten Zug zu ersetzen. Das ist natürlich ggf. nicht ideal für die, die schon in dem verspäteten Zug sitzen (der dann halt früher endet), aber bei typischerweise 30 Minuten Takten im Fernverkehr ist das nicht so schlimm. Wenigstens schaukeln sich die Verspätungen nicht hoch wie bei uns.
Aber für den Personen Fernverkehr, setzen wir hier auf das falsche Pferd. (Milliarden Grab)
Nein, das glaube ich gar nicht. In anderen Ländern funktioniert das ja. Im Detail gibt es jede Menge Fehlentscheidungen, und vor allem wird zu viel gespart. Jede in die Bahn und den ÖPNV sinnvoll investierte Milliarde spart am Ende Geld, weil sie den teuren Auto-/LKW-Verkehr reduziert.

Vielleicht wäre der Transrapid eine Lösung gewesen?
Was wäre an dem denn besser? Eine Spizengeschwindigkeit von 500 km/h hilft nicht, wenn der Zug an jeder Milchkanne halten muss, weil er zufällig gerade durch ein anderes Bundesland fährt. Der ICE kann auch 320 km/h fahren. Damit käme man rechnerisch in 2 1/2 Stunden von Hamburg nach München. Tatsächlich braucht man 6 1/2 Stunden. Diese Differenz hat mit der Technologie nichts zu tun.

Hat von euch jemand das 9 € Ticket in Anspruch genommen?
Klar, in zwei Monaten hatte ich es gekauft. Allerdings nicht um damit in überfüllten Regionalzügen größere Distanzen zurückzulegen, wo sonst schon die Einzelfahrkarte teurer gewesen wäre, sondern um mehrere kurze Fahrten über den Monat verteilt zu machen. Die meisten davon waren in meiner Heimatstadt. Ich hätte alle Fahrten auch ohne 9 EUR Ticket gemacht und halt einfach mehr dafür bezahlt.
Hier hat sich gezeigt, wie die Eisenbahn an ihre Grenzen stößt!
Das war irgendwie logisch und vorhersehbar. Die Bahn kann ja nicht kurzfristig für 3 Monate ihr Angebot verdoppeln. Das kann auch kein anderes Verkehrsmittel. Wenn irgendwo plötzlich doppelt so viele Autos lang wollen für 3 Monate, gibt's auch einen mordsmäßigen Stau. Das hat also wieder gar nichts mit der Technologie "Eisenbahn" zu tun, sondern mit mangelnder Planung.

Ich bin deshalb grundsätzlich dafür, eine generelle PKW-Maut einzuführen und die Spritsteuer zu erhöhen (vor allem Diesel darf nicht mehr bevorzugt behandelt werden!), so dass ungedeckte Kosten wenigstens annähernd wieder reingeholt werden. Das Geld wird dann in ÖPNV und Fernbahn gesteckt. Damit das nicht zum Kollaps führt, wird das ganze über mehrere Jahre hinweg verteilt eingeführt, so dass sich jeder drauf einstellen kann. Krise hin oder her, damit sollte man JETZT anfangen, denn es gibt nie einen guten Zeitpunkt.
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von af0815 »

mhier hat geschrieben:
AtlonXP hat geschrieben: Aber muss es sein, dass ein LKW von Hamburg nach München (800 KM) fährt?
Eben. Es ist halt "billiger", einen LKW von Hamburg nach München fahren zu lassen als die Güter per Bahn zu verschicken. Allerdings zahlen wir eben die Differenz und noch mehr. Inzwischen gibt es eine LKW-Maut immerhin, wodurch ein Teil der Kosten zurückgeholt wird, aber das ist eben nur ein kleiner Teil. Die Bahn hingegen wurde so auf Effizienz getrimmt, um preislich wenigstens etwas mithalten zu können, dass sie total unflexibel geworden ist. Das lohnt sich eigentlich nur noch, wenn jemand regelmäßig ganze Güterzüge zwischen festen Punkten fahren lässt. Das alles war ja mal anders. Die Politik der letzten 50 Jahre hat das aber geändert.
Und man kann die Bahn nicht JIT zwingen und als rollendes Lager missbrauchen lässt sich die auch nicht. Klar beim LKW muss ich vorher nicht denken und auch in Relation fast nichts investieren.
Leider bringt es unser Staat nicht fertig ein Überholverbot für LKW`s auf den Autobahnen auszusprechen.
Ich sehe das nicht als Hauptproblem. Es gehört von der Exkutive ganz einfach nur mal der Abstand und die Tätigkeit im LKW überwacht (nicht nur LKW). Lenker die die Füße am Lenkrad haben, nebenbei noch Fernsehen oder Stream gucken gehören gleich aus dem Verkehr gezogen, Wenn die den LKW abstellen müssen und entsprechend SOFORT abgestraft werden, werden die darauf reagieren und eine steile Lernkurve hinlegen.

Das damit gleich jede Menge fahrende Mobilzombies mitgefangen werden ist nur mehr als Ok. Ist euch nicht schon aufgefallen, das oft die mit den nicht gerade billigsten Autos unbedingt ohne Freisprecheinrichtung telefonieren müssen :dash:
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von AtlonXP »

Die Königin ist tot, es lebe der König. +08.09.2022
Heute schreiben wir den 15.09.2022 und immer noch Schlagzeilen.
Ich hoffe die haben den Leichnam auf Eis gelegt, ansonsten fängt er bald an zu stinken.

Panzer für die Ukraine, Fehlanzeige!
mhier hat geschrieben: Es ist halt "billiger", einen LKW von Hamburg nach München fahren zu lassen als die Güter per Bahn zu verschicken.
Genau das sollte nicht so sein.
Benzinkosten plus Fahrer plus Abnutzung plus Maut und dann immer noch billiger wie die Eisenbahn.
Ich würde sagen, da stimmt was nicht mit der Eisenbahn!
mhier hat geschrieben: Das lohnt sich eigentlich nur noch, wenn jemand regelmäßig ganze Güterzüge zwischen festen Punkten fahren lässt. Das alles war ja mal anders. Die Politik der letzten 50 Jahre hat das aber geändert.
Ja, so wird es heute Praktiziert.
mhier hat geschrieben: Die Tatsache, dass immer noch viele Leute schneller als 130 km/h fahren, zeigt, dass der Sprit offenbar doch nicht zu teuer ist.
Warum leckt sich ein Hund an den eigenen Eiern? :mrgreen:
Weil er es kann!!! :coolbubble:
Das sollte man ihm auch nicht verbieten… :whistle:

mhier hat geschrieben: Leider wird so in Deutschland eben nicht geplant und gebaut. Bis auf wenige Ausnahme kann jeder Zug auf jeder Strecke fahren, und das wird auch gemacht. Güterzüge fahren dann nachts, wo kaum ICE unterwegs sind.
Nicht richtig!
Auf einer Hochgeschwindigkeitstrecke wo der ICE 250 Km/h fahren darf, dürfen keine Güterzüge mehr fahren!
Diese beschädigen auf Dauer die Gleise.
Solltet ihr die Gelegenheit haben, einem Güterzug beim Vorbeifahren zu zuhören,
dann ist meistens irgendwo ein Rad dabei wo die ganze Zeit Tok.., Tok.., macht.
Das ist eine Flachstelle im Radreif!
Wie es mit normalen Personenzügen aussieht weiß ich nicht.
(Kann schon sein, dass dies dort auch fahren dürfen).

Der ICE kann schon schneller wie 250 Km/h.
Aus Kostengründen wurde der jedoch auf max. 250Km/h beschränkt.

Der Transrapid ist von mir als Lösung von Kurzstreckenflügen gedacht.
Hier würden alle 200 Km eine Haltestation reichen.
Ebenso könnte das Verkehrsnetz grobmaschig sein.
Da das Ding auf hohen Stützen steht, wäre der Landverbrauch nicht so hoch.
Ich habe noch keine Kuh oder Wildsau fliegen sehen…
Die Eisenbahn dient als Zubringer und wäre sogar etwas entlastet.

mhier hat geschrieben: Ich bin deshalb grundsätzlich dafür, eine generelle PKW-Maut einzuführen und die Spritsteuer zu erhöhen (vor allem Diesel darf nicht mehr bevorzugt behandelt werden!), so dass ungedeckte Kosten wenigstens annähernd wieder reingeholt werden. Das Geld wird dann in ÖPNV und Fernbahn gesteckt. Damit das nicht zum Kollaps führt, wird das ganze über mehrere Jahre hinweg verteilt eingeführt, so dass sich jeder drauf einstellen kann. Krise hin oder her, damit sollte man JETZT anfangen, denn es gibt nie einen guten Zeitpunkt.

Wenn du die LKW Transportkosten künstlich erhöhst und nicht im selben Zug eine genauso gute/günstige Alternativlösung anbietest, dann werden wir beide keine Freunde. :-D

Für eine Industrienation gehört es sich, dass Energie Spot billig ist.
Die Infrastruktur gut ausgebaut ist.
Auch ausgebildetes Personal zur Verfügung steht.

Unsere tatsächliche Produktivität geht leider immer weiter in den Keller.
Demnächst machen sogar die Bäckereibetriebe pleite.

Schlagzeilen:
In der Oder sind 300t Fische verreckt.
Alles Sondermüll!

Biogas Betreiber beschweren sich, dass sie wegen ihrer Betriebsgenehmigung nur so und so viel Gas erzeugen dürfen, obwohl mehr gehen würde.
Ein anderer Landwirt erzählt, er verdient mehr an seiner Kuhscheiße (Biogas) als an seiner Milch!

Ich sage jetzt schon, gute Nacht Deutschland!


@ af0815,
die LKW Fahrer werden jetzt schon gestrietzt, wegen Lenkzeit Einhaltung.
Oft haben die das Problem keinen Rastplatz zu finden, um ihre Pausezeiten einzuhalten.

Als Wehrpflichtiger bei der Bundewehr,
bin ich LKW gefahren, wie im Speditionsbetrieb mit BW Fracht.
Damals war das Fahren noch ein Abenteuer, heute ist es nur noch Stress.
Kein Handy, kein Navi und nur eine Tachoscheibe!
Ich möchte heute keinen LKW mehr fahren.

Umso mehr Menschen unterwegs sind, umso mehr Idioten findest du darunter!
Es dürften wohl wesentlich mehr Idioten als PKW Fahrer unterwegs sein.

LG AtlonXP
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von mhier »

af0815 hat geschrieben: Und man kann die Bahn nicht JIT zwingen und als rollendes Lager missbrauchen lässt sich die auch nicht. Klar beim LKW muss ich vorher nicht denken und auch in Relation fast nichts investieren.
Ich sehe nicht ein, warum das bei der Bahn nicht genauso funktionieren sollte. Vermutlich ist eher das Problem, dass bei der Bahn der Lagerplatz bezahlt werden muss, während der LKW die Fläche, auf der man ihn mal ggf. etwas Zeit verbummeln lässt, von der Allgemeinheit bezahlt wird.
af0815 hat geschrieben: Wenn die den LKW abstellen müssen und entsprechend SOFORT abgestraft werden, werden die darauf reagieren und eine steile Lernkurve hinlegen.
Das würde auch anderen Verkehrsteilnehmern mal gut tun. Für meine Begriffe haben Verkehrsvergehen eine viel zu geringe Chance, bestraft zu werden. Im Stadtverkehr gibt es gewisse Regelbrüche, die sind nicht die Ausnahme sondern die Regel. Das macht teilweise die Polizei selbst so (ohne Sonderrechte!).



AtlonXP hat geschrieben: Ich würde sagen, da stimmt was nicht mit der Eisenbahn!
Wie ich schon sagte: Das Problem ist, dass bei der Eisenbahn der Auftraggeber nahezu 100% der Kosten selbst trägt, während beim Straßenverkehr ein Großteil der Kosten von der Allgemeinheit bezahlt werden. Das betrifft sowohl den LKW wie auch den PKW-Verkehr.

mhier hat geschrieben: Das sollte man ihm auch nicht verbieten… :whistle:
Naja, der Hund kann sich gerne an den Eiern lecken, denn es sind ja seine eigenen. Wer schneller als 130km/h fährt nervt und gefährdet andere Menschen und sorgt dafür, dass andere länger bis an ihr Ziel brauchen. Sie selbst sparen dabei i.d.R. nahezu gar keine Zeit - wenn man nicht gerade nachts um 3 fährt, aber das sind dann eben auch nur ganz wenige.

Verbote sind immer dann sinnvoll, wenn die verbotenen Handlungen andere unverhältnismäßig benachteiligen. In einer funktionierenden Demokratie braucht es Regeln.

AtlonXP hat geschrieben: Auf einer Hochgeschwindigkeitstrecke wo der ICE 250 Km/h fahren darf, dürfen keine Güterzüge mehr fahren!
Bitte mach mal eine Quellenangabe. Ich habe folgende Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke#Deutschland hat geschrieben: Fast alle Strecken werden auch für den Güterverkehr genutzt (vorwiegend nachts), teilweise besteht auch Regionalverkehr.
Vielleicht sind also die 3 Stecken, bei denen 300km/h gefahren werden darf, ausgenommen, die fallen aber nicht ins Gewicht. Insbesondere sind das alles Neubaustrecken, es wurde also keine einsige existierende Strecke für den Güterverkehr gesperrt, um dort ICE schneller fahren zu lassen.

Der Transrapid ist von mir als Lösung von Kurzstreckenflügen gedacht.
Die Frage ist doch, welchen Vorteil bringt das. Man müsste ganz von vorne anfangen, hätte keinerlei Ausweichmöglichkeiten, wenn mal eine Strecke nicht befahrbar ist, und würde am Ende aber kaum Zeit einsparen gegenüber einer Lösung mit klassischen Schienen. Als Beispiel schau dir mal den Shinkansen in Japan an, der fährt schnell und zuverlässig, schon bei wenigen Sekunden Verspätung muss der Lokführer eine schriftliche Begründung abgeben.

Gegen Kühe oder Wildschweine auf den Gleisen reicht ein einfacher Zaun. Meist wird an Hochgeschwindigkeitsstrecken ohnehin eine Lärmschutzwand benötigt.

Es wäre also viel sinnvoller, das existierende Schienennetz weiter auszubauen und künftig mehr Strecken exlusiv für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zu bauen - und zwar bitte auch dort, wo bereits Strecken existieren, damit sich die unterschiedlichen Zuggattungen nicht mehr in die Quere kommen.

mhier hat geschrieben: Wenn du die LKW Transportkosten künstlich erhöhst und nicht im selben Zug eine genauso gute/günstige Alternativlösung anbietest, dann werden wir beide keine Freunde. :-D
Du bist also der Meinung, dass es richtig ist, dass die Gesellschaft, nicht der Verursacher einen signifikanten Anteil an den Gütertransportkosten zahlen soll? Ok, von mir aus kann man da drüber reden, das muss dann aber mindestens Technologieneutral passieren, besser noch mit einer Bevorzugung der umweltfreundlichen und nachhaltigen Techologien. Im Moment ist genau das Gegenteil der Fall.
Für eine Industrienation gehört es sich, dass Energie Spot billig ist.
Das ist in der Form Quatsch. Energie ist nun mal prinzipiell ein knappes Gut. Wenn das billig ist, wird niemand zum Sparen animiert. Problematisch ist an der aktuellen Situation, dass eine kurzfristige Verknappung entsteht, wo es schwer ist darauf zu reagieren, sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Deshalb schießen die Preise durch die Decke. Der einzige "Ausweg" daraus wäre, die Ukranine Putin zu überlassen, um das Gas und Öl wieder günstiger zu bekommen. Ich denke, es sollte jedem aufgeklärten Menschen klar sein, dass das mittelfristig das Ende unserer Demokratie und damit auch unseres Wohlstandes zur Folge hätte. Es hilft nichts. Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht, die müssen wir jetzt ausbaden.
Die Infrastruktur gut ausgebaut ist.
Das kostet Geld, was irgendwo her kommen muss. Ich bin definitiv dafür, die Infrastruktur vernünftig auszubauen, aber wer das fordert, muss gleichzeitig eben auch bereit sein, dafür zu zahlen in Form irgend einer Steuererhöhung o.ä.
Auch ausgebildetes Personal zur Verfügung steht.
Das ist allerdings Aufgabe der Industrie bzw. der Arbeitgeber. Die schraubt ihre Anforderungen immer weiter nach oben, will selbst aber möglichst nicht ausbilden und drückt gleichzeitig die Löhne. Das kann irgendwie nicht klappen.
Unsere tatsächliche Produktivität geht leider immer weiter in den Keller.
Zumindest im Moment ist das noch Meckern auf sehr hohem Niveau. Bisher hatten wir ein Wirtschaftswachstum (seit dem Beginn der Corona-Krise) was aktuell erst von einer Stagnation abgelöst wurde. Für den Winter ist ein leichter Rückgang zu erwarten, ob das schon Rezession genannt werden kann, wird man sehen.
Demnächst machen sogar die Bäckereibetriebe pleite.
Die machen schon seit Jahrzehnten pleite, weil die Leute lieber industrielles Brot im Supermarkt kaufen - Geiz ist geil.

Biogas Betreiber beschweren sich, dass sie wegen ihrer Betriebsgenehmigung nur so und so viel Gas erzeugen dürfen, obwohl mehr gehen würde.
Ja sowas ist blöd. Gleiches gibt es bei Solaranlagen-Betreibern. Wir schmeißen regelmäßig aus organisatorischen Gründen Energie weg. Das liegt aber AUCH daran, dass die Grenzkosten für Kernenergie so niedrig sind, dass die im Bieterwettbewerb immer gewinnt und damit im Zweifel die anderen vom Markt drängt. AKWs werden grundsätzlich nie abgeregelt.
Ein anderer Landwirt erzählt, er verdient mehr an seiner Kuhscheiße (Biogas) als an seiner Milch!
Logisch bei den aktuellen Gaspreisen.
Ich sage jetzt schon, gute Nacht Deutschland!
Du siehst das erheblich zu pessimistisch.

die LKW Fahrer werden jetzt schon gestrietzt, wegen Lenkzeit Einhaltung.
Ja, die Fahrer sind die gelackmeierten, weil sie von der Spedition Vorgaben bekommen, die sie teilweise nur theoretisch einhalten können. Sonst wär's ja zu teuer.

Das ist wohl auch ein Problem: derartige Tricksereien sind bei der Bahn nicht möglich, auch deshalb erscheint die Bahn teurer - das geht dann aber auf Kosten der Sicherheit.
Gruß, Martin

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mhier
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Re: Der Krieg in der Ukraine

Beitrag von mhier »

So ich habe diesen Thread jetzt geteilt. Bitte ab sofort hier beim urspünglichen Thema bleiben und die Meta-Diskussion im neuen Thread fortführen (sofern es da noch etwas zu diskutieren gibt). Danke!
Gruß, Martin

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